Löwenzahnhonig zubereiten
Genau genommen handelt es sich um Löwenzahnsirup, der mit Honig eigentlich recht wenig zu tun hat, aber Aussehen und Konsistenz sind schon sehr honigähnlich.
Es gibt unzählige Rezepte zur Herstellung von Löwenzahnsirup, teilweise mit recht vagen und sehr unterschiedlichen Mengenangaben. Deshalb stelle ich mein persönliches Rezept für Löwenzahnsirup nun einmal mit einer Bildanleitung hier ein, denn gestern habe ich Löwenzahnsirup gekocht.
Ich nehme dazu dazu ca.250 gr. frisch gepflückte Löwenzahnblüten vom Gewöhnlichen Löwenzahn.
Diese werden gut mit kaltem, klaren Wasser gewaschen und dann entferne ich die grünen Kelchblätter und den Rest vom Stiel. Wem der leicht bittere Geschmack nichts ausmacht, der kann sie auch dran lassen.
Ich nehme dazu die Blüte in eine Hand zwischen Daumen und Zeigefinger und mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand greife ich möglichst weit unten an den gelben Blütenblättern und zupfe sie heraus. Dabei ist nich weiter schlimm, wenn einige der grünen Kelchblättchen dran bleiben, Hauptsache der Kelchboden und Stiel ist entfernt.
Es ist zwar mit etwas Zeitaufwand verbunden, doch ich finde so schmeckt der fertige Sirup viel besser.
Diese so gerupften Blüten gebe ich mit 1 Liter Wasser und einer, in Scheiben geschnittenen Zitrone in einen Topf und lasse es kurz aufkochen und dann ungefähr eine viertel Stunde leicht köcheln. Hat man keine ungespritzte Zitrone zur Hand, so kann man sie auch einfach auspressen und den Saft hinzu geben.
Zum Schluß habe ich noch einmal ca. 200 ml Wasser hinzu gegeben, weil mir der Brei sehr dick erschien. Dann habe ich das Ganze etwas abkühlen lassen und durch ein Nudelsieb in eine Schüssel abgegossen. Mit einem Kochlöffel habe ich die Blütenmasse und Zitronenscheiben gut ausgedrückt.
Anschließend habe ich den Sud durch ein feines Teesieb in den ausgespülten Topf zurück gegossen.
Nun habe ich ein Kilo Zucker hinzu gegeben und noch etwas Zitronensaft, ungefähr von einer halben Zitrone. Auf kleiner Stufe habe ich alles wieder zum Kochen gebracht.
Nach ca. 20 Minuten, bis eine halbe Stunde fängt es an sehr zu schäumen und hoch zu kochen.
Nun heißt es ständig rühren, damit es nicht überschäumt. Deshalb ist es auch wichtig einen hohen Topf zu nehmen und darauf zu achten, daß er nicht mehr als zu 1/3 mit der Flüssigkeit gefüllt ist. Schäumt es zu sehr auf und droht über zu kochen, kann man den Topf kurz anheben oder auf eine kalte Platte ziehen.
Mit der Zeit, gestern so ungefähr weitere 20 Minuten, bis eine halbe Stunde wird der Sirup schön goldgelb und sieht schon richtig lecker aus
Nun ist darauf zu achten, daß der Löwenzahnhonig genau die richtige Konsistenz bekommt. Ist er zu flüssig hält er sich nicht lange und wird bitter, ist er zu zäh, dann kristalisiert er sehr schnell in den Gläsern.
Also achte ich darauf, wie der Sirup vom Kochlöffel herunter tropft. Jedoch erscheint dieser Sirup, solange er so heiß ist, weit aus flüssiger, als er dann später in erkaltetem Zustand ist. Deshalb gebe ich immer ein kleines bißchen Sirup auf ein Tellerchen und prüfe mit dem Finger, ob er schon Fäden zieht und zäh tropft.
So ist es perfekt, zieht Fäden und tropft langsam vom Finger, wie guter flüssiger Honig.
Jetzt geht es daran, den fertigen, heißen Honig in Gläser abzufüllen. Die Gläser müssen gut sauber und mit kochendem Wasser durch gespült sein, auch der Deckel, damit sie möglichst keimfrei sind. Das bereite ich immer zuerst vor und stelle die Gläser nach dem Ausspülen verkehrt herum auf ein ausgekochtes Geschirr Tuch.
Beim Eingießen vom fertigen und sehr heißen Honig, geiße ich zuerst immer sehr wenig in ein Glas und schwenke es dann, damit sich das Glas erwärmt und nicht platzt. Erst dann gieße ich das Glas voll. Man sollte darauf achten, daß man die Gläser möglichst voll schüttet.
Die Gläser müssen heiß verschraubt werden. Dazu faße ich das heiße Glas mit einem Tuch an und drehe den Deckel fest drauf. Anschließend stelle ich die Gläser auf den Kopf/Deckel, bis sie abgekühlt sind. Gläser bei denen der Deckel sich nach dem Erkalten nicht eingezogen hat, sind nicht haltbar und müssen direkt verbraucht oder erneut eingekocht werden.
Wir haben natürlich gestern abend schon die ersten Brote mit Frischkäse und dem Löwenzahnhonig gegessen, das ist einfach ein wahnsinnig leckerer Genuß
Liebe Grüße
jK