Kermesbeere (Phytolacca esculenta/Phytolacca acinosa)
Nicht botanische Namen für diese Pflanze sind: Asiatische Kermesbeere, Eßbare Kermesbeere, Spinat-Kermesbeere, Speise-Kermesbeere, Achtmächtige Kermesbeere, Tibetische Kermesbeere und Shang Lu.
Zur Gattung der Kermesbeere (Phytolacca) gehören über 30 Arten, deren Heimat die tropischen und subtropischen Gebiete der Erde sind. Bei uns sieht man sie hin und wieder als recht auffällige Gartenzierpflanze.
Sie wächst sehr schnell bis zu 3 m hoch und blüht im Juni/Juli. Bei Frost stirbt die Pflanze oberirdisch ab, treibt aber im darauf folgendem Jahr wieder aus.
Die Blüten stehen in aufrechten Kerzen und blühen von unten nach oben auf. Die Blätter sind eiförmig und teilweise bis zu 40 cm lang.
Einzelblüten an der Blütenkerze in Detailansicht
Rund 4 Wochen später ist die gleiche Pflanze voller, noch überwiegend unreifer grüner Fruchtansätze.
Die Beeren die sich an den Kerzen bilden sehen recht bizarr aus.
Sie sind zuerst grün, färben sich dann rot-dunkelrot-lila und sind zum Schluß fast schwarz. Sie bestehen aus 8 kleinen Fruchtkörpern, welche die Samen enthalten. Ein wenig erinnern sie an Brombeeren.
Trotz ihrer teilweise irreführenden Namen ist die Asiatische Kermesbeere leicht giftig bis giftig. Besonders die Samen in den Früchten enthalten viel Gift. Bei Erwachsenen gilt eine Menge von bis zu 10 Beeren als harmlos, für kleine Kinder kann diese Menge aber schon giftig wirken. Als Vergiftungssymptome zeigen sich Erbrechen, Krämpfe und Schmerzen im Magen-Darmbereich und Durchfall.
Ich halte diese Pflanze, besonders wegen Verwechselungsgefahr der dunklen, atraktiven Beeren für Gärten bedenklich in denen sich Kleinkinder aufhalten.
Als Heilpflanze wird die Wurzel verwendet und die Blätter. Der Saft der Blätter wirkt virenhemmend. Pulverisierte Wurzeln finden in der Homöopathie Verwendung als harntreibendes Mittel, als Brech- und Abführmittel, aber auch zur Behandlung von Arthritis und Rheumatismus. Die homöopathische Anwendung hat sich bewährt bei entzündlichen Erkrankungen des Hals- und Rachenraumes mit bis in die Ohren ausstrahlenden Schmerzen sowie bei Zahnbeschwerden. Die Pflanze wird auch erfolgreich bei der Behandlung von Brustdrüsenerkrankungen eingesetzt.
Früher bereitete man die jungen Triebe und Blätter der Pflanze als Gemüse zu. Davon wird jedoch heute wegen der Giftigkeit abgeraten.
Liebe Grüße
jK
moin,moin
ich habe diese pflanze auch in meinem garten gehabt und habe sie ,weil es zu viele wurden, ausgegraben und entsorgt.
ich habe dabei keine handschuhe getragen und mittlerweile sind beide arme mit roten ,juckenden flecken versehen. kann es durch das ausgraben gekommen sein, denn ich weiß nicht wo sonst her.
vielleicht können sie mir einen tip geben.
gruß
peter happ
Hallo Peter,
also ich habe bisher nichts darüber gelesen oder gehört, daß der Kontkt mit der Kermesbeere Hautreitzungen auslöst. Jedoch ist es auch nicht auszuschließen, daß eine Überempfindlichkeit besteht, die eine allergische Reaktion ausgelöst haben kann. Die Wirksubstanzen der Kermesbeere sind Triterpensaponine (Phytolaccatoxin – Phytolaccagenin) besonders in Wurzel und Samen, außerdem Lektine mit mitogenen Wirkungen u. Oxalsäure (Frucht).
Am Besten ist es wohl, wenn Du das beim Arzt abklären läßt, vielleicht haben Dich auch die Grasmilben erwischt.
Jedenfalls wünsche ich Dir gute Besserung und laß uns bitte wissen, ob es mit den Wurzeln der Kermesbeere zusammenhängt, wenn Du es in Erfahrung bringen kannst.
Lieben Gruß
jK
Tach auch,
Ich hätte gerne gewust wo ich diese Pflanze bekommen kann? Ich hätte sie gerne in meinem Garten.