Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale) Lebenszyklus


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Die Herbstzeitlose wächst vorwiegend auf feuchten, nährstoffreichen Wiesen, Waldrändern und Böschungen,  bevorzugt an sonnigen oder halbschattigen Standorten.

Dieser Tage sah ich die ersten blühenden Herbstzeitlose (Colchicum autumnale). Sie sehen lila-violetten Krokussen sehr ähnlich und werden auch oft dafür gehalten, obwohl Krokusse doch Frühjahrsblüher sind.

Die Hauptblütezeit der Herbstzeilosen fällt in den September und Oktober.Während der Blüte ist kein Laub da, nur die Blütenstände sind oberirdisch zu sehen.

Nach der Blüte verschwinden die Herbstzeitlosen komplett, sie ziehen sich zum Überwintern unter die Erde zurück, wo eine Knolle das Überwinterungsorgan bildet. Ich finde den Lebens-Zyklus dieser Pflanze sehr interssant.

Der Fruchtknoten liegt tief unter der Erde und während des Winters wird eine komplett neue Sproß- Knolle über der alten  gebildet, gleichzeitig wächst auch noch zumeist eine neue seitliche Sproßknolle heran.

Im Frühjahr treibt dann das Laub der Herbstzeilosen aus.

Aufnahme vom April

Herbstzeillose sind in allen Pflanzenteilen giftig, es besteht ein Verwechselungsgefahr mit dem eßbaren Bärlauch. Doch ein Zerreiben der Blätter und die Prüfung auf Knoblauchgeruch bringt rasch Klarheit, daß es sich hier eindeutig  um Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) handelt.

Im Mai sind dann die fast ausgereiften Fruchtstände zu sehen.

Während der Reifung schwellen die 3 geteilten Samenkapseln blasenartig an.

In ihnen reifen die einzelnen runden Samenkörner heran.

Jedes Samenkorn hat ein weißes, klebriges Anhängsel mit Lockstoffen, das für die Ausbreitung durch Ameisen sorgt. Völlig ausgereift sind diese Samenkörner braun und die dann vertrocknete Kapsel springt auf.

Während der Wachstumszeit bildet die Herbstzeilose unterirdisch eine schuppige braune Sproßknolle, aus der dann im Herbst nach der Ruhephase die Blüten heraus wachsen.

Herbstzeilose (Colchicum autumnale) sind in allen Pflanzenteilen sehr giftig, sie enthalten das Alkaloid Colchicin. Die höchste Konzentration findet sich in Blüten und Samen. Das Gift bleibt auch im getrockneten Zustand erhalten, wodurch es immer wieder zu Vergiftungen bei Heu fressenden Tieren kommt.

Für den Menschen ist die Herbstzeitlose durch die Verwechselungsgefahr mit Bärlauch und anderen Wildpflanzen, die im Salat Verwendung finden, sehr gefährlich. Auch die Knollen der Herbstzeitlosen wurden schon mit Küchenzwiebeln verwechselt und so zubereitet. Als tödliche Menge gelten bei Erwachsenen etwa 20 mg, entsprechend etwa 5 g Samen oder etwa 50 g Blättern.

Die Vergiftungserscheinungen äußern sich zuerst in einem Brennen im Mund. Es folgen Schluckbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen mit meist blutigen Durchfällen. Je nach Menge kann es vor allem bei Kindern bis zum Tod durch Atemlähmung oder Kreislaufversagen kommen.

Beim Verdacht auf eine Vergiftung durch Herbstzeitlose, sollte nicht gezögert werden und umgehend Arzt oder Krankenhaus aufgesucht werden.

Mit dem nötigen Fachwissen, Aufbereitung und in der richtigen Dosierung findet das Gift der Herbstzeilosen jedoch auch in der Medizin, und Naturheilkunde bei einigen Beschwerden Anwendung. Darüber hinaus wird es auch in der Pflanzenzucht eingesetzt.

Liebe Grüße

jK


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