jK's Pflanzenblog

Bereits seit Anfang März stehen meine beiden Enzianbäumchen (Solanum rantonetii sy.Lycianthes rantonnei) wieder draußen. Anfangs noch geschützt an der Mauer und in Nähe der Kellertüre um sie bei zu argem Frost rasch wieder rein bringen zu können. Als sie noch im Keller standen habe ich sie bereits im Februar grob zurück gestutzt.

Die Enzianbäumchen sind im Herbst so ziemlich das Letzte was ich einräume und Im Frühjahr die ersten die wieder hinaus kommen. Draußen dauert es dann, je nach Temperaturen, auch nicht lange bis sich die ersten frischen grünen Austriebe zeigen. Spätestens dann greife ich noch einmal beherzt zur Schere und schneide alles Vertrocknete heraus und kürze die Äste auf 2-5 Austreibe zurück.

Letzte Woche wurde es dann auch wieder höchste Zeit meine beiden Enzianbäumchen umzutopfen. Der blau blühende Enzian Hochstamm hat schon viele Winter bei mir überlebt und jedes Frühjahr verfahre ich nach dem gleichen Schema. Dieses Jahr bekommt der Strauch von mir wieder einen größeren Kübel spendiert. Im Hintergrund ist rechts im Bild der Kübel vom letzten Jahr, links daneben der neue, größere Kübel.

Den alten Kübel haben die Wurzeln letztes Jahr gut ausgefüllt. Eine dicke Wurzel war sogar durch das Abzugsloch hinaus gewachsen und hatte sich in Koblenz zwischen den Steinplatten tief eingegraben. Beim Umzug mußte Zimon den Topf fast gewaltsam von seinem Standplatz lösen.

Oben auf der Erde zeigen sich schon die ersten zarten Austriebe vom Vierblättrigen Glücksklee, den ich im letzten Jahr dort eingegraben habe. Mein Collierüde Tux hat sich mit ins Bild eingeschlichen und schaut verträumt in den Garten

Mittlerweile ist bei mir aus der einstweiligen Not, den Wurzelballen auch zurück stutzen zu müssen, eine Tugend geworden. Damals mußte der Enzianbaum wegen Platzmangel wieder in seinen alten Kübel zurück, das geht also auch problemlos. Ich habe sogar den Eindruck, dass das Zurück stutzen vom Wurzelballen sich positiv auf das Wachstum und die Blüte auswirkt.

Also griff ich auch diesmal wider beherzt zum Brotmesser und schnitt unten, sowie an den Seiten jeweils eine dicke Scheibe Wurzeln ab.

Beim oberen Stück bin ich dann wegen des mit eingepflanzten Glücksklee etwas vorsichtiger gewesen. Anschließend wurde der Enzianstrauch wieder eingetopft in ein selbstgemischtes Substrat aus Seramis, abgelagertem Humus, Mutterboden und guter Blumenerde. Innerhalb der letzten Woche ist er geradezu explodiert, treibt tüchtig aus und die ersten Blütenknospen werden sich in den nächsten Tagen öffnen.

Ich bin mal gespannt wie groß die Krone dieses Jahr wird, letztes Jahr hat sie einen Durchmesser von gut 1,50 m erreicht und war an die 2 m hoch.

Enzianstrauch September 2010

Mit dem weiß blühenden Enzianstrauch, der seinen ersten Winter bei mir verbracht hat, bin ich genauso verfahren. Auch er treibt tüchtig durch, hat viele Blütenknospen und wird in den nächsten Tagen anfangen zu blühen.

Enzianstrauch, weißblühend im April

Wenn sich die ersten Blüten geöffnet haben beginne ich regelmäßig zu düngen, denn der Strauch ist ein Starkzehrer und quittiert Nährstoffmangel mit gelben Blättern und spärlicher oder ganz ausbleibender Blüte. Genauso wichtig ist jedoch ein möglichst vollsonniger Standort und genügend Wasser. Das Substrat sollte niemals ganz austrocknen. Passiert es doch einmal und der Enzianstrauch läßt schon die Blätter hängen, ist ein möglichst schnelles Handeln angesagt. Ich stellte dann bisher den ganzen Kübel in eine Schüssel mit Wasser, was sich dieses Jahr wohl etwas schwieriger gestalten wird, wenn mir das passiert.

Wichtig ist halt ein möglichst durchdringendes Gießen, wobei sich die ganze Erde im Kübel vollständig vollsaugen kann. Durch das Seramis Tongranulat wird die Feuchtigkeit im Substrat auch etwas länger gehalten, weil die roten Steinchen wesntlich länger und mehr speichern können als Erde.

Ich freue mich jedenfalls auf einen reichen und langen Blütenflor in blau und weiß, der nun bereits in den Startlöchern steht und mich recht bald erfreuen wird

Liebe Grüße

jK