Rhabarber nach dem 24. Juni ernten?


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Ja, also die Frage aus dem Titel kann ich nur eindeutig mit ‚JA‘ beantworten.

Bisher haben wir nur einmal im Frühjahr Rhabarber-Kompott gekocht und dann jede Menge Rhabarber an liebe Freunde abgegeben. Er wurde also dieses Jahr bisher einmal nahezu komplett abgeerntet und wuchs wieder nach, wie das bei Rhabarber so üblich ist :)

Nachgewachsener Rhabarber im Juli

Nachgewachsener Rhabarber im Juli

Heute habe ich dann die meisten nachgewachsenen Stangen, also die Stiele mit Blättern abgepflückt um daraus ein leckeres Kompott zu kochen. Gerade bei dieser Hitze ist es einfach ein Genuss, eiskalt serviert zu leckerem Grieß, Pudding oder pur :)

Rhabarber Ernte im Juli

Rhabarber Ernte im Juli

Nun besagt ja eine alte Regel, dass der Rhabarber so spät nicht mehr genießbar, ja sogar sehr giftig wäre. Als Grund wird der hohe Oxalsäure-Gehalt angegeben.

Viele meinen auch, dass Rhabarber generell giftig wäre und nicht gegessen werden darf. Richtig ist, dass die Blätter vom Rhabarber wirklich giftig sind und niemals gegessen werden sollten. Auch in den Schalen ist die Oxalsäure-Konzentration noch hoch. Roh sollte man auch die geschälten Stiele nur in minimalen Mengen verzehren.

In ähnlichen Mengen kommt Oxalsäure aber auch im namens gebenden Sauerklee (Oxalis), Sauerampfer, Sternfrüchten, Mangold , Spinat , Petersilie, Kakao, Schokolade  und Roten Rüben vor.

Oxalsäure kann in hohen Konzentrationen wirklich zu schlimmen Vergiftungen führen. Mit durchschnittlichen Verzehrsmengen lassen sich diese hohen Konzentrationen jedoch niemals erreichen.
Zwischen 5 und 15 Gramm wäre eine tödliche Dosis für einen Erwachsenen. Rhabarber enthält aber nur zwischen 60 und 500 Milligramm Oxalsäure je 100 g Frischgewicht, wovon wie schon erwähnt das Meiste wohl in Blättern und Schalen eingelagert ist.

Jedoch sollten Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Veranlagung zu Nierensteinen nur geringe Mengen Rhabarber essen weil Oxalsäure mit Kalzium zu Kalziumoxalat reagieren kann.
Einen ausführlicheren und informativen Artikel zum Thema gibt es von der Ernährungsberatung RLP.

Dort ist auch noch ein 2 Grund aufgeführt, warum man Rhabarber nicht mehr nach dem Johannistag ernten sollte. Es geht schlicht und ergreifend darum, dass der Rhabarber seine Blätter braucht um Kraft zu tanken für die nächste Überwinterung.

Da ich meinen Rhabarber aber niemals komplett ernte und auch jetzt noch etliche neue Austriebe zu erkennen sind, ist auch dieses Argument hinfällig.

Wir werden uns jedenfalls das leckere Kompott gleich schmecken lassen :)

Liebe Grüße

Kerstin


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3 comments

  • Oh ich dachte wegen der Säure speziell im Stängel darf man nicht mehr ernten. Ich frier mir immer Rhabarberkompott ein und das schmeckt bei so heißen Temperaturen wie jetzt -einfach göttlich.
    Gruß Claudia

  • Ich habe immer gedacht, dass sich die Konzentration der Oxalsäure nach dem 24. deutlich erhöht. Gut zu wissen, dass es nicht der Fall ist.
    Auf ein Rhabarerkompott hätte ich jetzt auch gerade Lust… :-)

    Viele Grüße, Carola

  • Hallo Ihr Beiden,

    also, ich denke solange die Stängel grün und weich sind, ist das vollkommen OK.
    Alte Stängel verholzen ja auch und sind dann innen drinn rot, die nimmt man natürlich nicht mehr zum Verzehr.
    Aber wenn die Staude abgeerntet ist, dann bilden sich ja auch wieder neue, dann eben junge Stängel :)

    Liebe Grüße
    Kerstin

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