Erfahrungsbericht zur Stecklings-Vermehrung bei Bougainvillea glabra und Mandevilla sanderi


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Au weia, mein Postfach läuft gerade über mit spannenden Gastbeiträgen und tollen Fotos für den Blog. Bitte nicht böse oder traurig sein, wenn es etwas dauert bis ich sie online stelle, ich komme gerade schon kaum dazu meine eigenen Sachen online zu stellen.

Sabine hat mir direkt mehrere spannende Gastbeiträge und Fotos zugeschickt, die ich natürlich sehr gerne hier veröffentliche und mich sehr herzlich für die Mühe bedanke :-)

Erfahrungsbericht zur Vermehrung durch Stecklinge

Im Frühjahr (Mai) knipste ich mit dem Fingernagel zwei Kopfstecklinge von meiner pinkfarbenen Bougainvillea und von einer rot blüchenden Mandevilla (syn.Dipladenia sanderi) ab. Obwohl  überall in Foren und Pflanzenbüchern propagiert wird, dass man die Stecklinge vor dem Einpflanzen mit Wurzelpräparaten behandeln soll, hatte ich erfahren, dass man sich dieses Geld sparen kann. Man nimmt dafür einfach nur ganz normale Holzkohle, die mit enem Hammer o.ä. zerkrümelt wird, bis nur noch feiner Staub übrig ist. Darin badete ich die Enden meiner Stecklinge. Der Grillkohlenstaub nimmt dabei nicht nur die Funktion des Bewurzelungspräparates wahr, sondern verhindert auch eine mögliche Fäulnis des abgeknipsten Endes.
Danach steckte ich sie in kleine Töpfe -mit ganz normaler Erde gefüllt. Diese Töpfe hatten im Gegensatz zu den ganz normalen ´Blumentöpfen kein Entwässerungsloch, da sie aus einem kleinn Zimmergewächshaus stammten, welches ich aber noch nie genutzt habe. Ich feuchtete die Erde gerade so viel an, dass sie feucht, aber nicht nass war. Dann stülpte ich eine Klarsichtfolientüte über die Pflanzen und das Gefäß und verschloss diese mit einem Gummi luftdicht. Danach standen die Stecklinge an einem Nord-Ostfenster mehrere Wochen ungestört. Ich kontrollierte nur ab und zu das Aussehen der Stecklinge durch die Folie hindurch. Nach etwa 3 Wochen bemerkte ich dann erste Wachstumserscheinungen beider Pflänzchen. Nun entfernte ich die Folie und brachte sie in den Wintergarten, damit sie Sonne tanken konnten. Dies zahlte sich aus, denn wie man auf den Fotos meiner Bougainvillae erkennen kann, hat sie bis heute ihre Blattzahl verdreifacht. Und die Mandeville dankt es mir mit den ersten Blüten. Jetzt köpfte ich meine Baugainvillae, damit sie weitere Seitentriebe ausbilden kann. Umtopfen werde ich sie erst im nächsten Frühjahr. Dann gibt es auch wieder neue Fotos.

Der angewachsene Bougainvillea Steckling vor dem Entfernen der Spitze.

Der Bougainvillea Steckling nach Entfernen der Spitze.

Bougainvillea mit eingefärbten Hochblättern und jungen Blättern.

Der angewachsene Mandevilla Steckling mit seiner ersten geöffneten Blüte.

Hier noch einmal die wunderschöne rote Blüte des erfolgreich bewurzelten Stecklings.

Ich möchte dazu noch anmerken, dass Holzkohle gut zum desinfinzieren ist, eine bessere Bewurzelung über Hormone bewirkt sie jedoch nicht. Den gleichen Effekt hat es, wenn man die Stecklinge vor dem Einstecken gut abtrocknen läßt, dann sind die Leitbahnen verschlossen und es können keine Keime und Fäulnis-Bakterien mehr in die Schnittstelle eindringen. Bewurzelungshorme sind für fast alle Stecklinge überflüssig. Wenn die Bedingungen stimmen, bewurzeln fast alle Stecklinge in wenigen Wochen.
Das Bewurzelungssubstrat sollte möglichst steril und nährstoffarm sein, zur Not kann man Erde einfach im Backofen sterilisieren und wenn man eine Tüte über die Stecklinge stülpt ist darauf zu achten, dass die Blätter nicht die Tüte berühren, es zu keinem Hitzestau unter der Tüte kommt und sie zwischendurch zum Lüften abgenommen wird. Der Stellplatz sollte möglichst hell, schattig und „fußwarm“ sein.

Bougainvillea glabra und Mandevilla sanderi verbringen den Sommer über sehr gerne draußen an einem vollsonnigen bis halbschttigem Standort, sollten jedoch vor Regen geschützt werden. Beide Pflanzen lassen sich auch im kühlen  und frostfreien Winterquartier überwintern, wobei gerade Bougainvillea glabra meist die Blätter abschmeißt und dann im Frühjahr recht tot aussieht, doch sie treiben zuverlässig wieder aus, wenn man sie dann zurück schneidet und wieder angießt.

Sabine ich gratuliere Dir zur erfolgreichen Stecklingsvermehrung und bin gespannt wie die Pflanzen sich weiter entwickeln und sage noch einmal Dankeschön!

LG
jK


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2 comments

  • wow, ich bin schon sehr neidisch :) hatte das diesen Sommer auch mit einem Bougainvillea-Steckling versucht. Allerdings muss ich dazusagen, dass es eine kleinere Spitze war, die wir eher ausversehen von der Pflanze abgerissen hatten, die wir verschenken wollten. Und weil uns die Pflanze selber so schön gefiel, haben wir uns gedacht wir testen es den zu „retten“. Allerdings haben wir immer wieder auch in die Tüte reingesehen und ein wenig gegossen. Ich lese hier, dass du sie die ganze Zeit nicht geöffnet hast? Das hätte ich mich garnicht getraut :) Aber sollten wir nochmal einen Versuch starten, werde ich versuchen meine Finger davon zu lassen :)

  • Hallo Marina,

    es ist schon richtig die Tüte ab und zu zu öffnen um zu lüften …. nur gießen sollte man Stecklinge während der Bewurzelungszeit nicht.

    Ich habe seit dem Frühjahr auch 2 Bougainvillea Hochstämmchen, die ich im Supermarkt ziemlich herunter gekommen für 1,99 erstanden habe…. Die Pflanzen haben es mir einer reichen Blüte gedankt und haben mittlerweile meterlange Ranken gebildet.

    LG
    jK

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