Dracaena „Riki“ mit schlimmer Wurzelfäule


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Von Astrid erreichte mich heute ein E-mail, sie macht sich um Ihre Dracaena fragrans „Riki“ Sorgen. Bereits im Oktober hatte Astrid mich schon einmal angeschrieben und Bilder der kranken Pflanzen zugeschickt. Hier ist der Bolgartikel dazu nachzulesen.

Astrid schreibt heute:
Ich habe ihn umgetopft – beide hatten winzige Wurzelballen. Alles andere Wurzelwerk war abgestorben in der Erde zurückgeblieben. Mittlerweile ist der Stand so: Der kleinere Stamm ist leider komplett eingegangen – er sieht total vertrocknet aus und ich habe ihn heute rausgenommen und festgestellt, dass auch die Wurzeln vertrocknet waren. Der andere Stamm steht recht wacklig im Topf, weil er eben nur einen winzigen Wurzelballen hat. Ich habe ab und zu mal dran gewackelt, ob er fester geworden ist. Aber nichts. Ich habe ihn jetzt herausgeholt – der Wurzelballen ist immer noch so mickrig. Im Anhang sind zwei Bilder von dem Wurzelballen und dann noch eines im Vergleich zur ganzen Pflanze.
Andererseits kommen sogar neue Blätter und ich habe das Gefühl, dass er sich ein wenig erholt, weil er scheinbar noch (langsam) wächst. Ich überlege nun, ob es vielleicht doch sinnvoll ist, den Baum an dem Abzweig oben abzuschneiden und dann ins Wasser zu stellen, damit er neue Wurzeln treibt. Vielleicht ist er aber damit erst recht restlos überfordert ist momentan noch froh, überhaupt Wurzeln zu haben… Keine Ahnung. Vielleicht hast du einen Rat?

Hier die 3 Bilder des Drachenbaums, die Astrid mit mitgeschickt hat. Wirklich ein trauriger Anblick, jedoch absolut nicht aussichtslos, der will weiter leben 😉

Das was vom einstigen Wurzelballen noch übrig ist, kann man nicht mehr wirklich als Wurzeln bezeichnen.

Nur noch von unten sind einige Wurzelreste zu erkennen, aber gesund sehen die leider auch nicht aus :-(

Dass der kleine Stamm so aussieht, als würde er nicht überleben, schrieb ich ja schon im Oktober. Doch ich habe natürlich nicht geahnt, dass die Wurzelfäule bereits den ganzen Wurzelballen auch von dem großen Stamm in solch verheerenden Ausmaßen befallen hat.

Mit dem was da noch dran ist, kann der grüne Austrieb nicht mit Nährstoffen versorgt werden.

Ich würden da den gesund aussehenden Schopf abtrennen, das kannst Du direkt oben am Austrieb machen, oder auch ein Stück weiter unten am Stamm, je nachdem wo groß Du den Drachie dann noch haben möchtest. Den Rest des Stammen kannst Du in mehrere Stück schneiden. Dazu bitte ein absolut sauberes und scharfes Messer, oder Säge nehmen und möglichst gerade und glatt schneiden. Dazu eine weiche Unterlage verwenden, sonst reibt die Rinde ab und/oder der Stamm splittert unschön.

Die Stücke erst einmal zum Abtrocknen liegen lassen, mindestens 1 bis 2 Tage, damit sich die Poren schließen können und dort keine Bakterien eindringen. Dann kannst Du die Stammstücke, bzw. auch den restlichen Wurzelstumpf und den Kopfsteckling in ein nur ganz leicht feuchtes Erde-Sand Gemisch stecken oder eben in ein dunkles Gefäß mit nur wenig Wasser drin stellen. Ich würde es auf beide Weisen machen, denn Du bekommst ja genügend Stücke aus dem langen Stamm. Das Wasser mußt Du öfters kontrollieren und auch wechseln, die Erde darf wirklich nur ganz leicht feucht sein, erst gießen wenn sich Austriebe zeigen.

Schön warm und hell aufstellen und zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit kannst Du eine Plastiktüte über die Stecklinge stülpen, da jedoch wegen erhöhter Schimmelgefahr öfters lüften.

Auf die oberen Abschnittstellen steust Du nach dem Abtrocknen Holzkohlepulver drauf (zur Not geht auch Zimmtpulver), bei der Versiegelung mit Wachs besteht immer die Gefahr, das Bakterien drunter sind, die den Stamm dann wieder zersetzen. Deshalb verwende ich schon lange kein Wachs mehr, sondern allenfalls noch Baumwachs, aber das kann man auch ebensogut weg lassen.

Holzkohlepulver wirkt desinfinzierend. Es sollten sich in den nächsten Monaten, dann oben neue Austriebe bilden und unten neue Wurzeln. Doch auch bei dem ganz unteres Stück sehe ich noch die Chance, dass sich neue Wurzeln bilden.

Du wirst beim Durchschneiden sehen, ob das Holz innen drinn noch gesund ist und frei von dunkelen Stellen.

In der Gesammtübersicht der Drachenbaumartikel findest Du Blogeinträge mit Bildern über die Anzucht aus Stammstücken, von Kopfstecklingen und über die Verjüngung uralter Drachenbäume, die ich auch in mehrere Teile zerlegt habe.

Ich wünsche viel Glück und Erfolg, wäre schön wenn Du bei Gelegenheit noch einmal berichten würdest :-)

Liebe Grüße

jK


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2 comments

  • Astrid

    Hallo jK!

    Vielen lieben Dank. Das klingt auf jeden Fall nach einem professionellen Rat. Ich werde ihn auf jeden Fall befolgen und ich berichte dann, wie es weitergeht!

    Viele Grüße,
    Astrid.

  • Hallo Astrid,

    ich wünsche Dir viel Erfolg, die Jahreszeit ist günstig und ich bin sicher, dass mindestens ein Teil Deiner „Riki“ überleben wird und den Sommer über wieder zu einem ansehnlichen Drachenbaum :)

    Mit Spannung warte ich auf Deinen Erfolgsbericht 😉

    LG
    jK

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